Archiv 2011:

Di

27

Sep

2011

Leros, Winterlager 2011 - 2012

Rover hat nach fast 2.500 Meilen seinen Ruheplatz für den Winter erreicht. Sicher aufgebockt haben wir alles winterfertig gemacht. Mit weniger Widerstand als erwartet gelang auch der Ausbau der defekten Dichtung an der Ruderwelle, wo seit zwei Jahren Wasser eindringt. Aus maschinenbäuerlicher Sicht eine unmögliche Kontruktion! Franz und Jochen haben heute die Fähre nach Kos genommen und fliegen morgen zurück nach Wien. Mir ist noch ein weiterer Tag vergönnt für letzte Arbeiten und fürs Abschiednehmen. Wenn alles so kommt wie geplant, wollen wir das Boot Anfang Mai 2012 wieder in Betrieb nehmen.

In diesem Sinne: Vielen Dank fürs Zuschauen und Tschüß bis zur Fortsetzung!

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Di

27

Sep

2011

Agathonisi, Lipsi, Kalymnos

Video: Franz macht Urlaub

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Mi

21

Sep

2011

Marathi, Agathonisi, Samos

Dicke fette Wolken über der Ägäis, Südwind, sogar Regentropfen! Unerhört! Gottseidank lässt sich die Temperatur davon nicht beeindrucken. Wir nutzen das günstige Reisewetter und mieten uns einen kleinen Suzuki-Geländewagen, um die Insel Samos zu erforschen. Im Wesentlichen wird eine Art Hochgebirgstour daraus, da Samos sich als extrem bergig erweist (max. 1485m). Tiefe Schluchten, nadelige Serpentinen, dunkle Wälder, Mengen von uralten Olivenbäumen, kleine Bergdörfer aus einem vergangenen Jahrhundert, alles durchsetzt mit nasenbetörenden Düften nach Blüten, Harz, Gewürzen und Holzfeuern. Was für ein anderes Griechenland! Die Insel Agathonisi war für uns dagegen eine Minibucht fast für uns allein gewesen, mit kristallklarem Wasser, wo man in 7 m Tiefe die Fische neugierig den unbekannten Anker beschnüffeln sieht. Ich glaube, da müssen wir auf dem Rückweg noch mal hin.

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Mo

19

Sep

2011

Patmos

Am nächsten Morgen verabschiedeten wir uns von unserem beschaulichen Ankerplatz und machten uns auf Richtung Patmos. Diesmal erlaubte eine Brise sogar etwas Segelverwendung und Franz testete, ob Segeln mit dem Gebrauch eine Hängematte kompatibel ist (nicht an Deck während der Fahrt!).
Patmos ist natürlich weit umtriebiger als Lipsos; wir machten am Stadtkai fest, schlenderten später, als es die untergehende Sonne zuließ, durch den Ort und gingen danach in einer eher versteckt liegenden Taverne abendessen. Am Morgen haben wir uns dann gleich nach dem Frühstück per Taxi zu dem am Berg liegenden griechisch orthodoxen Kloster begeben, dort die für die Öffentlichkeit bestimmten (und auch versehentlich die weniger öffentlichen) Räumlichkeiten besichtigt. Danach gab es Kaffee-Frappee in einer Art Café mit Ausicht auf die Bucht nebst Windmühlen. Um die Mittagszeit wurden wieder die Leinen losgemacht; Ziel war die Inseln Marathos bei Arki.

(Gastkommentar Jochen)

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Mo

19

Sep

2011

Lipsi

Von Xerokampos fuhren wir am Morgen weiter nach Lipsi. In einer stillen Seitenbucht fanden wir einen beschaulichen Platz zum Ankern - ganz für uns. (Wir haben uns mehrfach gefragt, ob da wohl ein versteckter Nachteil läge; es tauchte aber keiner auf: die Bucht bot einen ruhigen Platz für die Nacht mit herrlichen Schwimm- und Schnorchelbedingungen.) Am Abend ruderte uns der Skipper an den Strand und wir erkundetenden den Ort Lipso. Unsere Wahl des Restaurants fiel nicht schwer; wir bekamen einen Platz mit herrlicher Aussicht auf die Bucht und es gab Moussaka.

(Gastkommentar Jochen)

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Do

15

Sep

2011

Leros, Xirocampos

Die Wartezeit hat ein Ende: Franz und Jochen treffen mit der Abendfähre ein. Am nächsten Tag wird erstmal eingekauft, was das Dinghi trägt. Dann geht's raus into the blue blue ocean. Zum Eingewöhnen erstmal in die mittlerweile vertraute Bucht von Xirocampos, wo selbst dem Wirt in der Taverna auffällt, dass er dieses grüne Schiff schon öfter gesehen hat. Das Wasser hat immer noch 24 Grad ist klar wie ein Aquarium. Da der Meltemi schwächelt, wollen wir morgen nach Norden, nach Lipso.

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Sa

10

Sep

2011

Kos, Leros

Auf dem Weg zum Flughafen Kos (per Katamaran-Fähre) haben wir uns ein Bild von der Touri-Hochburg Kos gemacht. Wem's gefällt ... Margrit flog dann am Mittwoch zurück nach Deutschland und ich halte in Leros die Stellung, bis Franz und Jochen eintreffen, die sich auch noch etwas Wind um die Nasen wehen lassen wollen. Heute hab ich ein Mopped gechartert und bin die Insel Leros mal abgefahren - was nicht allzulange dauert. Gibt 'n paar hübsche Ecken, ich denke, wir haben uns ein nettes Plätzchen zum Überwintern ausgesucht! Auch hier hält der Herbst langsam Einzug: man muss sich nachts schon wieder zudecken!

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Mo

05

Sep

2011

Amorgos, Leros

Wir haben zwei windärmere Tage genutzt, um über die imposante Felseninsel Amorgos direkt nach Leros durchzuschlüpfen. Dort fanden wir eine Bucht mit ausgelegten Ankerbojen, an denen wir schön festmachen konnten. Keine Sorge um rutschende Anker oder Schwojkreise. Am nächsten Tag ging's dann rein in die Lakki-Bucht, wo Rover ab Ende September überwintern soll. Die Marina macht einen guten, modernen, richtig ungriechischen Eindruck. Ich glaube, hier sind wir gut aufgehoben. Auch Marysol treffen wir hier wieder, die schon ein paar Wochen an Land steht. Wir organisieren Vertragsdetails und die Fähre nach Kos, von wo Margrit am Mittwoch nach Hause fliegt. Die Marina in Kos konnte uns keine freien Plätze anbieten. Dann zog es uns wieder raus, segeln, ankern, schwimmen, "watching as time goes by". Der Meltemi hält sich gerade ein bisschen zurück.

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So

28

Aug

2011

Paros, Schinoussa

Seit Tagen machen wir nur noch „Sturmfahrten". Wir bewegen uns immer noch in dem Meltemi-Windkanal, der seit Wochen konstant mit 6 bis 8 Windstärken aufwartet. Französische Mitsegler mit funktionierendem Windmesser berichteten von 35 bis 45 Knoten Wind (8 bis 9 Beaufort). Fast könnte man sich daran gewöhnen, wenn es zum einen nicht so unbequem wäre, stundenlang geschleudert zu werden, und wenn man zum anderen nachts Ruhe in einem sicheren Ankerplatz oder Hafen finden würde. Solche Plätze gibt es aber hier praktisch nicht. Alle Buchten und Häfen werden nachts von heftigsten Böen heimgesucht, so dass man wegen Adrenalinüberschuss nicht schlafen kann und Angst hat, dass der Anker ausreißt. In Vathi auf Siphnos brachten wir ganz schlau und nach Lehrbuch einen zweiten Anker aus, mit dem Erfolg, dass sich am nächsten Morgen der Zweitanker so in der Kette des ersten verheddert hatte, dass dieser drohte, ausgebrochen zu werden. Die Gesamtkonstellation ließ nur noch den Einsatz unserer Wunderwaffe zu: Die Tauchklamotten wurden rausgesucht und nach bestem Wissen zusammengeschraubt und ab ging’s auf 7 m Tiefe. Alles ging gut und die nächste Sturmnacht überstanden wir mit nur einem Anker. Heute düsten wir weiter von Paros Richtung Amorgos mit dem zweiten Reff im Groß und einem Handtuch von Vorsegel, ständig zwischen 6 und 7 Knoten, in Landnähe frischte der Wind gern noch ein bisschen auf. In so einem Augenblick südlich Naxos, mit der Leekante im Wasser, fiel unser kürzlich gelobte Autopilot aus. Nun wurde es brenzlig. Von Hand war der Amwindkurs in dieser konfusen See kaum zu halten. Also fielen wir ab vor den Wind und liefen die Insel Schinoussa als „Nothafen" an. Minuten später fanden wir uns in einem friedlichen windstillen Becken wieder, wo wir in aller Ruhe mit Buganker rückwärts an eine fast leere Pier gehen konnten. Der plötzliche Gegensatz war überwältigend. Selbst der Autopilot hatte ein Einsehen und funktionierte wieder. Auch nachts soll es hier angeblich keine Windtumulte geben. Ich denke, wir werden hier ein bisschen unsere Wunden lecken. Abends gibt’s auch noch Hafenkino vom Feinsten, als mehrere Chartercrews ihre Anlegeangriffe fahren.

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Do

25

Aug

2011

Kithnos, Siphnos

Seit drei Wochen beäugen wir argwöhnisch den Wetterbericht für die Ägäis und sehen immer das Gleiche: Oben vom Bosporus bis fast nach Kreta runter zieht sich ein Windkanal mit konstant 6, 7 und 8 Windstärken. Stabiles Windsystem, heißt Etesien oder Meltemi. Um weiter nach Osten zu kommen, müssen wir da mitten durch. Da auch für die Zukunft keine Änderung angekündigt wird, brechen wir von Poros nach Kithnos auf. Windstärke 7 war angesagt und Windstärke 7 haben wir gekriegt. Bis zu der kahlen Felseninsel Georgios ging’s noch, da waren wir ein bisschen in der Windabschattung anderer Inseln. Danach ging’s aber richtig zur Sache. Uns fehlt vielleicht noch die Erfahrung, aber wir wurden doch beide etwas blass und still. Die See war unglaublich konfus, kaum ein Wellensystem zu erkennen. Wellenhöhe konstant zwei bis drei Meter, einige Prachtburschen mit vier waren auch dabei. Plötzlich tun sich direkt neben dem Boot tiefe Löcher auf, im nächsten Augenblick wabert ein sich brechender Wellenkamm zwei Meter über dem Horizont und scheint sich ins Cockpit stürzen zu wollen, um dann doch unter dem Boot durchzuschlüpfen und sich grollend davonzuschleichen. Rover beschleunigt teilweise auf über 8 kn mit Minimalbesegelung, reckt den Bug steil in die Höhe, um sich kurz darauf in die See zu bohren. Unter Deck erzeugen unbekannte fliegende Objekte krachende Geräusche. So geht es mehrere Stunden, bis wir die 47 Meilen nach Kithnos geschafft haben. Kein Schaden entstanden, alles perfectly safe. In der Ankerbucht brauchen wir fünf Anläufe, bis der Anker sicher sitzt. Das ist wichtig, weil sich alle Viertelstunde wütende Sturmböen in die Bucht werfen und das Schiff an der Kette hin und her zerren. Nachts ist es ein bisschen ruhiger, aber mit Sonnenaufgang geht der Tanz weiter. Wir brechen auf nach Siphnos, weil wir hier nicht bleiben wollen. Die 35 Meilen in die Bucht von Vathi sind eine Wiederholung des Vortages, aber wir sind etwas ruhiger und haben noch weniger Segel oben. Werden wir zu langsam, weil der Wind Luft holt, nehmen wir die Maschine dazu. Ausreffen verbietet sich, weil die Böen kommen, als ob ein Schalter umgelegt wird. Eine Riesenhilfe ist der elektrohydraulische Autopilot „Robertson", der uns praktisch die gesamte Arbeit des Steuerns abnimmt. So laufen wir abends in die Vathi-Bucht von Siphnos ein. Sehr idyllisch, keine Frage. Auch vor den Wellen sind wir gut geschützt. Nicht aber vor dem Wind, der unablässig mit etwa 6 Beaufort am Schiff und unseren Nerven zerrt. Trotzdem werden wir gleich versuchen, mit dem Beiboot an Land zu kommen, da unsere Vorräte ergänzt werden müssen. – Später: salzverkrustet aber heil am Strand angekommen, ist man in einer anderen Welt: Hier fächelt der Meltemi als angenehm kühlende Brise durch die Tavernagärten, Kinder plantschen, man geht dem Bräunungsgeschäft nach. Vathi ist eine reine Feriensiedlung, aber schöne griechische Idylle. Wer aus dem deutschen Sommer weg und sich mal richtig durchglühen lassen will: hier ist sein Ziel!

Video Meltemi-Fahrt:

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Mo

22

Aug

2011

Poros

Wir schenktem dem Einheimischen Glauben, dass ganz früh morgens der Wind schwächer sei und starteten mit Sonnenaufgang (und Windstille) in der Kanal von Korinth. 183 EUR Wegezoll für 5 km - ganz interessant, aber für uns alte Kanalfahrer recht vertraut. Am anderen Ende wartete die Ägäis auf uns. Wir starteten gleich durch bis zur Insel Poros, wo wir einen sicheren Ankerplatz fanden.

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So

21

Aug

2011

Korinth

Sind in einem Stück an der Westseite des Kanals von Korinth angekommen. Heftigster Nordwind lässt das Korinther Hafenbecken kochen. Da leidet der Sportsgeist. Auch am Schiff gings nicht ganz ohne Kratzer ab. Morgen ganz früh wollen wir durch den Kanal und das Wetter auf der Ägäisseite checken.

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Do

18

Aug

2011

Trizonia, Golf von Korinth

Ich will ja niemanden ärgern, aber 33 Grad im Schatten ohne WInd sind nur bewegungslos auszuhalten. Ab 18 Uhr fängt normales Leben wieder an. Typische Restaurantzeit ist 21 Uhr. In Missalonghi lagen wir vor Anker, da geht immer ein bisschen Wind. Uriges Dorf mit Pfahlbauten. Dann gings in den Golf von Patras, wo praktisch immer Westwind weht. Ihr ahnt es schon: Gegen einen Ostwind mit 4 bis 5 Beaufort kämpften wir uns unter der Brücke von Rion durch bis Trizonia (Rover II wird wohl doch ein Motorboot). Trizonia ist einfach nett und gemütlich. Wir liegen geschützt hinter einer Mole und äugen schon misstrauisch auf den Wetterbericht für die Ägäis.

Anm. der Red.: Die Darstellung des Tracks über Google Maps/Earth wird eingestellt. Die Bandbreite der hier zur Verfügung stehenden Internetverbindungen reicht einfach nicht aus. Und ich hab keine Lust mehr, mich alle paar Tage nach stundenlanger Arbeit tüchtig zu ärgern. Die Marker unter "Position" kann ich weiter aktualisieren, wenn ein starkes Netz da ist.

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Mo

15

Aug

2011

Missalonghi

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So

14

Aug

2011

Vathi, Ithaka

Wir sitzen hier im Schatten im Café und haben endlich mal wieder Verbindung zum weltweiten (?) Netz. Sind in den letzten Tagen im Zickzackkurs Richtung Süden gewandert. Von Nidri zunächst in die Ankerbucht Port Leone, Kalamos. Da offenbar gut geschützt, wollten wir hier den angesagten Starkwind abwarten und legten uns wie die anderen vor Buganker mit langen Leinen an Land. Mit Einbruch der Dunkelheit kamen so starke Böen seitwärts, dass unser Anker ausriss und Rover innerhalb von Sekunden auf den Felsen war. Große Panik. Wir mussten die Achterleinen abwerfen und unter Maschine raus, wobei wir fast den Nachbarn noch mitnahmen. Nach mehreren Anläufen hatten wir dann neu geankert an der alten Stelle. Mit dem Beiboot wurde dann an 40 m Leine ein zweiter Anker ausgebracht, der jedoch überhaupt nicht hielt. Inzwischen war es fast dunkel und wütende Böen zerrten an Schiff und Nerven. Beim zweiten Versuch mit 7 m Kettenvorlauf schien der Zweitanker zu halten. Nun folgten mehrere Stunden Ankerwache mit zitternden Knien. Gegen vier Uhr ließen die Böen nach und wir versuchten, unser Adrenalin abzubauen. Am nächsten Morgen spiegelglattes Wasser... Inzwischen wissen wir, dass Griechenland kein Kuschelrevier für Anfänger ist, zumindest nicht in dieser Jahreszeit. In allen Büchern wird vor starken Böen gewarnt. Selbst hier in Vathi auf Ithaka brodelt jeden nachmittag die Bucht und die ankernden Schiffe tanzen wie verrückt. Von hier aus werden wir direkt den Kanal von Patras/Korinth anpeilen.

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So

07

Aug

2011

Nidri

Fahrtensegler vs. Charteryachten
Fahrtensegler vs. Charteryachten

Liegen immer noch im Ankerfeld in der Tranquil Bay vor Nidri. Faules Wochenende und so. Das heißt, ein paar Arbeiten laufen immer nebenher: Reparieren der Trinkwasserpumpe, rostfreien Edelstahl entrosten, Internetspielereien. Letzteres führte zu einer probeweisen Darstellung der genauen Route auf Google Maps (siehe unter "die Position / Route 2011 ab Catania"). Noch mit Haken und Ösen - ich bitte um Erfahrungsmeldungen...

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Do

04

Aug

2011

Preveza

Sorry, muss hier abbrechen. Internetverbindung ist grottenschlecht. An Bord alles gesund und munter. Morgen wollen wir nach Levkas, vielleicht ist die Verbindung da besser.

 

--- Immer noch Internet-Diaspora, aber ein bißchen Text wird schon gehen. Seitdem wir von Italien rüber sind nach Griechenland, hat sich unser Reiseumfeld total verändert. Statt längerer Seestrecken liegen die möglichen Ziele meist nur wenige Meilen auseinander. Statt zwei Schiffssichtungen pro Tag siehts aus wie auf dem Bodensee an einem Sommerwochenende. Myriaden von Charterseglern. Irgendwie hab ich Angst vor 51 Fuß-Schiffen mit 10 Halbwüchsigen an Bord. Meistens Italiener. Ab 16 Uhr werden die Ankerbuchten jetzt wirklich rappelvoll. Die von allen angekündigte August-Hochsaison hat uns voll erwischt. Andererseits gibt es unzählige Buchten, irgendwas geht immer. Der Abstand zwischen den ankernden Booten ist allerdings manchmal abenteuerlich klein. Auf die wenigen Marinas versuchen wir zu verzichten, wenn wir nicht gerade Wasser brauchen. Ob es sich hier wirklich um Griechenland handelt, ist noch nicht ganz klar. Nichtgriechen mit ihren jeweiligen Sprachen dominieren. Das Wetter ist superstabil: Wasser 24 Grad, Luft nachmittags 32 bis 34 Grad, wenig Wind, nachts windstill, tags 100 % Sonnengarantie. Sich nachts zudecken zu können, wird als Luxus empfunden. Korfu war nett, wirklich. Auch Paxos hatte Charme. Danach haben wir Abstecher ans Festland gemacht, um dann durch den Kanal von Levkas zu gehen. In der Einfahrt hatten wir Grundberührung, weil verschiedene Karten die Situation verschieden darstellten, die Realität noch einmal anders war und die mündlichen Empfehlungen sich als falsch erwiesen. Was für ein Segen ist da ein stabiler Schwenkkiel! Der Ort Levkas ist unattraktiv, wir sind weiter nach Nidri. Hier ankern wir dicht an dicht mit Booten aus Hongkong, Norwegen, USA und Bayern. Der Ort selbst ist ein Touri-Moloch zum Fürchten. Seit Korfu versuchen wir, bei der jeweiligen Hafenpolizei das vorgeschriebene Touristendokument für Bootsreisende zu erwerben, überall die gleiche Antwort: die Formulare sind ausgegangen. Na denn.

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Mo

01

Aug

2011

Igoumeniza

Nach drei Tagen Stegleben zwischen Neuseeländern und Norwegern und mit täglichem Zugang zu sauberen Duschen, frischem Brot und abendlichem Bier mit WLAN-Anschluss fällt es uns wieder mal etwas schwer, den Hafen zu verlassen. Aber wir haben Vorräte gebunkert, Wassertanks sind  voll, Bordkasse leer - also los. Eine Nacht ankern wir noch unter der alten Festung von Kerkyra, dann gehts rüber ans griechische Festland in die Bucht von Igoumeniza. Korfu ist wirklich nett, eine britische Ferienanlage in griechischem Setting. Von erfahrenen Charterseglern hören wir, dass jetzt im August alle Häfen und Ankerbuchten "rappelvoll" sind. In der riesigen, geschützten Bucht von Igoumeniza mit idealem Ankergrund sind wir dann - allein.

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Do

28

Jul

2011

Gouvia/Korfu/Griechenland

Mein Geburtstag begann um Mitternacht, als Margrit mich mit den Worten weckte: „Ist das normal, wenn der Motor so qualmt?“ Wir waren am Vortag morgens in Crotone losgefahren und wollten in einem Rutsch nach Korfu/Griechenland. In diesem Fall 150 Meilen, also etwa 30 Stunden. Die Nachtwachen teilen wir in 2-Stunden-Blöcke. Einen Teil meiner Freiwache verbrachte ich also nicht in der Koje, sondern im Motorraum. Diagnose: In diesem Fall offenbar normal. Dass der Motor nach der Diagnose nicht wieder ansprang, war nicht normal, aber die Ursache bald gefunden und provisorisch repariert. Ansonsten eine ruhige Überfahrt, wenig Wind, viele viele Sterne, viele Dampfer im Adria-Querverkehr. Nachdem unser AIS jetzt einwandfrei funktioniert, ist es nachts neben dem Radar eine große Hilfe. Wir liefen nachmittags in Gouvia ein, eine Riesenmarina mit allem Komfort (der bezahlt werden muss). Hier müssen wir morgen „einklarieren“ und wollen dann mit dem Bus in die Hauptstadt.

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Mo

25

Jul

2011

Crotone

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Sa

23

Jul

2011

Rocella Jonica

Von dem Ankerplatz vor Taormina konnten wir uns am Ende nur schwer losreißen. Anker- und Badebedingungen waren einfach gut. Aber laut Wetterbericht drohte Wind aus Osten und dann würde der Platz unangenehm werden. Um 20:00 Uhr sind wir dann los, um am nächsten Morgen gegen 09:30 Uhr anzukommen. Die Nachtfahrt war easy und reibungslos. Rocella Jonica ist wohl kein umwerfender Platz, hat aber eine gute Pizzeria und ist am Wochenende umsonst. Beim Einparken verabschiedete sich die 300 A-Sicherung des Bugstrahlruders. Als Ursache wurde schließlich ein Stück Nylontampen entdeckt, der sich um die Propellernabe gewickelt und diese abgebremst hatte. So kleine Erfolgserlebnisse beim Reparieren bauen auf, wenn einen schon der Notbetrieb der Trinkwasserpumpe und der unklare Fehler im Batterieladegerät runterzieht. Irgendwie ist immer gerade irgendetwas kaputt - das scheint allerdings allen Seglern so zu gehen. Seltsam, bei den Preisen in der Branche ...

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Do

21

Jul

2011

Taormina zum zweiten

Da hat der Wind volle 360 Grad zur Verfügung, um seine Richtung zu wählen. Und doch weht er mit Vorliebe aus der Richtung, in die wir wollen. Naja, wir wollen fair sein: das Großsegel zog kräftig mit, als wir (wieder) nach Taormina motorten. Das Motoren hatte den Vorteil, dass ich wieder auf die Suche nach der Quelle des Wassereinbruchs bei Motorfahrt gehen konnte. Und endlich - nach über einem Jahr Suche - konnte der Übeltäter dingfest gemacht werden: Es hatte garnichts mit dem Motor direkt zu tun, sondern mit dem Druck hinter dem laufenden Propeller, der über eine defekte Abdichtung am oberen Ende des Ruderkokers Wasser ins Innere des Bootes drückte. Der Tipp kam vom Werftchef Heino Gerdes persönlich: ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle! Reparieren kann ich es allerdings nicht so ohne weiteres, da werde ich warten müssen, bis das Boot im Winter an Land steht und ich in Deutschland Ersatzteile organisieren kann. Trotzdem bin ich heilfroh, die Ursache gefunden zu haben! Vor Taormina liefen wir unseren bekannten Ankerplatz an. Von hier aus wollen wir dann rüber nach Kalabrien. Beim Tauchen unter dem Boot war Seepocken nichts zu sehen: entweder hatte unser Santo in extrem kurzer Zeit ganze Arbeit  geleistet, oder er hat ein bisschen übertrieben!?

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Do

21

Jul

2011

Ende des Sommerurlaubs

Unser Ausflug in den kalten feuchten Norden ist vorüber: wir sind wieder auf dem Schiff! Die Anreise per Mietwagen, Ryanair-Flug und zwei Busfahrten auf Sizilien hat anstandslos geklappt. Das Schiff war auch noch da. Allerdings hat der Ätna vor einer Woche gehustet und ganz Catania mit einem Ascheregen beglückt. Auf dem Schiff war alles mit einer Schicht von glashartem schwarzen Vulkansand bedeckt. Alle Scharniere knirschen, jede Leine ist kratzig. Mit viel Wasser spülen wir uns zurück zu dem Schiff, das wir kennen. Nächste Überraschung: in den vergangenen drei Wochen Liegezeit hier in dem warmen Wasser hat sich eine dicke Schicht von Seepocken auf Rumpf und Schraube gebildet. Rover reagiert beim Verlegen auf einen besseren Liegeplatz nur noch träge. Doch schnelle Hilfe ist vorhanden: Santo vom hiesigen Verein kennt das und schrubbt mit Spachtel und Schwamm das Zeug soweit runter, das wir erstmal weiter kommen. Mit Taucherausrüstung für ihn kein Problem. Und uns bleibt mehr Zeit, im Schatten zu sitzen, nach Luft zu japsen und uns wieder an dieses Klima zu gewöhnen.

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So

03

Jul

2011

Sommerpause

Wir sind vorübergehend wieder in Deutschland, alldieweil die Welt sich ja doch weiter dreht und wir ein paar Dinge zu regeln und erledigen haben. Am 20.07.2011 wollen wir wieder auf dem Schiff sein und noch ein bißchen weitermachen... Und weil die Internetverbindungen hier so schön schnell sind, gleich noch ein kleines Pausen-Video:
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So

26

Jun

2011

Catania, Sizilien

Catania ist vor allem eins: dreckig. Mag sein, dass die Nähe zum aktiven Ätna, der die Stadt in der Vergangenheit bereits mehrmals zerstört hat, dazu beiträgt, dass Straßen und Gebäude lieblos und verkommen wirken: nicht zuviel investieren. Dabei sind sehr viele reich geschmückte Barockgebäude im Stadtbild, aber die meisten in einem jämmerlichen Zustand. Der Verkehr wälzt sich erbarmungslos durch viel zu enge Straßen, keine Ampeln, keine erkennbaren Regeln. Auch keine Schaufenster von Geschäften und keine Werbung. Wenn der kleine schmutzige Rolladen runter ist, ist der Laden nicht mehr erkennbar. Hier ist Schluß mit bella Italia. Und Catania ist nach Palermo die zweitgrößte Stadt Siziliens. Im Yachthafen haben wir es noch gut getroffen, wenn wir auch lange Strecken durch glühend heißes Industriegelände laufen müssen, um in die Stadt zu gelangen. Wir organisieren einen längeren Aufenthalt des Bootes hier, da wir am Mittwoch mit dem Bus nach Palermo wollen, um von dort mit Ryanair nach Deutschland zu jetten. Warum wir Rover gerade hier lassen? Es gibt nicht viele Häfen, die bei jedem Wetter geschützt sind. Und bezahlbar. Wenn das Wetter morgen wieder ist wie eigentlich immer (wolkenlos),wollen wir morgen einen Ausflug auf den Ätna machen!

Video: auf der Fahrt nach Catania

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Do

23

Jun

2011

Scilla und Taormina

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Di

21

Jun

2011

Vulcano und Stromboli

Weitere Bilder und Text folgen, Empfang zu schlecht. Sind auf dem Wegvon Stromboli nach Scilla am  Eingang der Straße von Messina. Alles wohlauf.

Von Cefalu steuern wir direkt die südlichste der Liparischen Inseln an. 50 Meilen, erst motoren, später können wir ein paar Stunden segeln. Das Ankerfeld auf der Ostseite von Vulcano ist schon voll - man merkt doch, dass die Chartersaison langsam auf Touren kommt. Wir können an einem Steg festmachen, der noch in keinem Buch steht. Wenn die dicken Katamaranfähren und Hydrofoils an- oder abbrausen, kommt gewaltiger Schwell, der alles kurz und klein schlagen kann. Hier kommen unsere neuen Feder-Ruckdämpfer zum ersten Einsatz, die wir in Cagliari gekauft haben. Oder anderswo. Diese vielen Orte verwirren mich. Der große Krater köchelt ein bißchen vor sich hin. In Hafennähe gibt es eine geothermische Schlammsuhle, wo sich ästhetisch fragwürdige Szenen abspielen. Wir finden, das Beste an Vulcano sind die open-air-Duschen mit lauwarmem Wasser.

Am nächsten Tag gehts weiter nach Stromboli. Windlos laut Wettervorhersage. Die hat der Wind mal wieder nicht gelesen, und so geigen wir mit zwei Meter alter Dünung und gerefften Segeln mit über 6 Knoten in den Wind- und Schwellschatten des Vulkankegels und sind froh, die letzte Mooring im Feld zu erwischen ("montags kommen immer die Charterboote ...). Das Ankerfeld ist erschreckend offen, fast meint man, auf offener See zu ankern. Als wir abends mit dem Dinghi an dem scharzen Sandstrand landen, schlagen wir in der Brandung quer und der Rucksack mit den Preziosen schwimmt im Wasser. Da fehlt uns wohl noch etwas die Übung! Das Dorf in seinem fast maurisch-afrikanischen Stil gefällt uns. Wir finden nach einer Wanderung von einigen Kilometern die von Marysol beschriebene Pizzeria am Rand des Aschefeldes. Da sitzen wir nun andächtig wie die anderen Gäste im Dunkeln bei Pizza und Wein und freuen uns über jeden Funkenrülpser des aktiven Vulkans. Am nächsten Morgen drehen wir noch eine Abschiedsrunde um die Insel und düsen ab Richtung Straße von Messina.

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Sa

18

Jun

2011

Cefalu, Sizilien

Zwei Tage Ankern vor der Altstadt von Cefalu. Nettes altes Städtchen mit schöner uralter Kathedrale und einer Stranddisco, die bis morgens um zwei dröhnt, dass sich die Palmen biegen.

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Fr

17

Jun

2011

Palermo, Sizilien

Sizilien. Palermo. Mafia. Und wir mitten drin. Wir kommen relativ spät abends an und kriegen einen Liegeplatz in einer Industriehafenecke für schlappe 70 EUR. Unser abendlicher Ausflug in die Stadt gerät angesichts der kümmerlichen Straßenbeleuchtung, der abweisenden ruinenähnlichen Gebäude und der Müllberge etwas kurz. Ziemlich unheimlich. Besorgte Bürger wollen uns dann noch davon abhalten, in unseren Industriehafen zurückzukehren. Am nächsten Tag sieht bei Lichte natürlich alles freundlicher aus und wir organisieren unsere Übernachtung am Flughafen vor dem Heimflug am 30.Juni. Trotzdem alles in allem keine kuschelige Stadt zum Wohlfühlen. Das große schwarze Denkmal für die Gefallenen im Kampf gegen die Mafia gibt zu denken. Die Nacht vorher waren wir in San Vito Lo Capo, wo gerade das Fest zu Ehren des Ortsheiligen Sankt Vitus stattfand, der unter anderem offenbar für Epileptiker zuständig ist. Mit Fischkutterprozession und einem echt grandiosen Feuerwerk. Landschaftlich gibt sich die Nordküste Siziliens wild und schroff mit hohen Bergen und spitzen Kaps.

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Mo

13

Jun

2011

Marettimo, Sizilien

Wir sind einen großen Sprung weiter: nach 140 Meilen in 27 Stunden sind wir heute mittag auf der kleinen Insel Marettimo angekommen! Sie liegt direkt westlich in Sichtweite von Sizilien. Die Überfahrt war zeitweise recht wüst. Nach dem Start in Villasemius auf Sardinien (ein Hafen, den man nicht gesehen und dessen Namen man nicht gehört zu haben braucht ...) hatten wir zunächst kräftigen Schiebewind aus Westen wie vorhergesagt. Mit ausgebaumter Genua und festgezurrtem Großbaum schießen wir mit schäumender Bugwelle und max speed nach Osten. Zur Unterhaltung gibt es eine halbstündige Delfinshow, sie springen rechts und linksvom Bug durch die Luft und tauchen unter dem Schiff durch. Nach zwei Stunden ist der Wind weg, was uns bleibt, ist die Welle, die uns haltlos herumschleudert, dass einem Angst ums Material wird. Also wieder mal Maschine. Zwei Stunden später setzt sich Südwind durch, recht stark und unerwartet aber erfreulich. Bei dem halben Wind wird Rover richtig schnell: als die Wellen größer und größer werden, fangen wir an zu surfen und messen in der Spitze über 9 kn! Wir sitzen im Cockpit und staunen, die Arbeit erledigt der hydraulische Autopilot "Robertson". Die Wellen werden bis zu drei Meter hoch und rauschen schräg von hinten unter uns durch. Einige brechen sich, aber das Cockpit bleibt trocken. Am nächsten Morgen finden wir sogar fliegende Tintenfische an Deck. Mit Einbruch der Dunkelheit wirken die Wellen im Mondlicht nicht mehr so unheimlich. Leider verlässt uns später auch dieser Wind und hinterlässt wieder böses Geschleudere. Wir wechseln uns alle zwei Stunden mit der Wache ab. Zwei Segelboote sind auf gleichem Kurs, ein paar Frachter kreuzen und die üblichen unberechenbaren Fischerboote halten die Wache wach. Im Radar meist gut einzuschätzen. Morgens bleibt uns eine ölige See mit langer Dünung. Langsam schälen sich die egadischen Inseln aus dem Dunst und und nach einigem Zögern trauen wir uns in das winzige Hafenbecken von Marettimo. Schöne Atmosphäre, sehr ursprüngliches Italien. Die quittungslosen 45 EUR für den Liegeplatz verschwinden wohl vollständig in der zuständigen Unterabteilung der Mafia.

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Do

09

Jun

2011

Cagliari, Sardinien

Buon giorno! Text und Bilder folgen. Sitzen hier gerade auf einem heißen und lauten Parkplatz in Cagliari, der überraschenderweise mit bestem freien WLAN ausgestattet ist. Tutto va bene. Ciao!

An Margrits Geburtstag verlassen wir das schöne Carloforte und steuern die Bucht von Teulada an (30 nm). Bester Rückenwind (danke für die entsprechenden Wünsche von Kalle). Bei 6,5 kn Fahrt über Grund ist kein Wind an Bord zu spüren. Da werden wir mutig und setzen den grünen Blister! Klappt sofort. Zusammen mit der Genua stehen etwa 120 m² Segel. Stundenlang pendelt die Logge um die 7 kn, in der Spitze lesen wir 8,6 kn ab! Gottseidank haben wir diese Segel schon wieder runter, als die Guardia Costiera auf uns aufmerksam wird. Nicht wegen Geschwindigkeitsüberschreitung, sondern weil wir offenbar ein für die heutigen Schießübungen erweitertes Sperrgebiet missachtet haben. In bestem Deutsch werden wir über Megafon militärisch angebellt, dass uns Hören und Sehen vergeht. Wir wähnen uns schon in sardinischen Gefängnissen, als sie schließlich auf die angekündigten 2000 EUR Bußgeld verzichten und von uns ablassen. So ein Macho-Imponiergehabe! Verschüchtert kriechen wir in unsere Ankerbucht und feiern unsere Freiheit sowie endlich Margrits Geburtstag. Am nächsten Tag wieder Rückenwind und wir nehmen unsere Sausefahrt wieder auf. So flutschen wir nach Cagliari rein in die Marina del Sole. Rückwärts anlegen mit Seitenwind hebt den Adrenalinspiegel - aber alles wird gut. Urige, leicht angegammelte Marina, die damit gut dem Charakter der Stadt entspricht. Franz bucht seinen Rückflug nach Wien, der etwas schockierend schnell schon am nächsten Tag stattfindet. Ciao Franz!! Von diesem Beispiel inspiriert buchen wir ebenfalls unseren Sommerurlaub in Deutschland mit Ryanair von Palermo aus. Drei Wochen noch bis dahin. Morgen solls weiter nach Osten gehen, um möglichst rasch dem Dauertief über Mallorca zu entfliehen.

P.S.: Vielen Dank für all die lieben Glückwünsche zum Geburtstag! Schön, dass wir nicht vergessen sind!

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So

05

Jun

2011

Carloforte, Sardinien

Unser Aufbruch von Menorca Richtung Sardinien erfolgt zögerlich, nicht weil wir uns nicht losreißen könnten, sondern weil die diversen Wetterberichtquellen im Internet nicht allzu aufbauend sind und wir einfach keinen Bock auf Gegenangestampfe unter Maschine haben. Immerhin liegen 200 Meilen vor uns, also etwa 38 Stunden, wenn alles klar geht. Aber die weiteren Aussichten für die kommende Woche sind nicht besser. Also raffen wir unseren Mut zusammen und laufen morgens vor Sonnenaufgang aus. Tolle Stimmungen, das Meer empfängt uns mit einer ruhigen langen Dünung ohne wesentliche Windsee. Wir können die Segel mithelfen lassen, zu mehr reicht der Winkel zum Wind nicht. So laufen wir 5 bis 6 kn, manchmal mehr, und machen gut Strecke. Es ist recht bewölkt, das ganze westliche Mittelmeer liegt zurzeit unter einem stationären Tief, das wohl auch für gutes Wetter in Deutschland sorgt. Nachts gehen wir Einzelwachen, jeder drei Stunden, das klappt gut. Es wird erstaunlich kalt im Cockpit, kein Mond, aber später ist die ganze Michstraße zu sehen. Bei Sonnenaufgang stehen wir 60 Meilen vor Sardinien, wo wir schließlich gegen 17 Uhr in den Hafen von Carloforte einlaufen. Wie gut, dass wir aufgebrochen sind! In Carloforte ist gerade Thunfischfest (Girotonno) und wir platzen mitten in volksfestartiges Treiben mit Musik und bunten Ständen. Italien begeistert uns sofort. Nur die schöne Sprache müsste man können!! Für zwei Nächte mieten wir uns in eine komfortable Marina ein. Wenig Touristen - wir sind ganz irritiert.

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Mi

01

Jun

2011

Mahón, Menorca

Die Windverhältnisse und der Wetterbericht führten dazu, dass wir ohne weitere Paradiese anzulaufen gleich nach Mahón rein sind, was die Hauptstadt ist und allerbestens geschützt. Im Golf von Lion kündigte sich schon wieder ein richtig böser Mistral an, der bis runter an die nordafrikanische Küste blasen sollte - und Menorca mittendrin. Die Bucht von Mahón (Maó) ist schön lang und vielseitig und durch zahlreiche Kanonen am Eingang auch sicher. Wir fanden ein Plätzchen ganz am Ende und warens zufrieden. Gestern abend kam der Wind und heult seitdem durchs Rigg. Soll er. Wir erkunden die Stadt mit dem britischen Einschlag und versuchen, unsere Reparatur- und Verbesserungsliste ein bißchen weiter abzuarbeiten. Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen auf die Überfahrt nach Sardinien. Vorläufig soll der Wind angeblich weiter aus Osten kommen, was uns nicht in den Kram passt. Aber wir werden wohl wieder den Kürzeren ziehen.

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Mi

01

Jun

2011

Algayarens und Fornells, Menorca

In Ciutadella wurden wir mit Informationen über die schönsten der schönen Ankerbuchten versorgt und los gings, die Paradiese abzuklappern. Das erste war Algayarens, schön geschützt gegen den Nordost-Wind, gegen den wir (wieder mal) mit Motor anstampfen mussten. Bucht schön ruhig, leise Plätscherwellen, Entspannung und Kaffee pur. Als wir später mit dem Schlauchboot an Land wollten, hatte der Wind ein bisschen auf Nord gedreht und die Plätscherwellen erschienen uns bereits zu hoch für eine einigermaßen trockene Landung. Also faul im Boot rumhängen und lesen - auch nicht so schlimm. Abends hatte der Wind weiter gedreht und zugenommen. Die Plätscherwellen waren zur Brandung geworden. Das Boot und wir mit ihm wurden unruhig, es wurde dunkel, kein Mond. Der in die Bucht laufende Schwell wurde größer, die Brandungsgeräusche irgendwie lauter, auf jeden Fall unheimlicher. Wir versuchten zu schlafen. Der Lärm im Inneren des Bootes war beträchtlich. Dann schlief der Wind ein, der Schwell blieb. In der Folge drehte sich das Boot an der Ankerkette schön quer zum Schwell. Das bedeutete, dass wir ca. 45 Grad nach jeder Seite rollten, immer und immer wieder, stundenlang. Das gesamte Haushaltsinventar in den Schränken warf sich alle drei Sekunden mit aller Wucht auf die gegenüberliegende Seite. Wir verkeilten uns in den Kojen. Schlaf wurde illusorisch. Dann setzte das Boot mit dem Kiel auf - wummm, wummm. Wir hatten uns an der Kette Richtung Brandung gedreht und hier war es eben flacher. So ein Schenkkiel ist aber ganz praktisch. Als wir mit der Taschenlampe versuchten, was um uns herum zu erkennen, hatten wir fast den Eindruck, schon mitten in der Brandungszone zu ankern. Wir warteten im Cockpit bis zum ersten Tageslicht, um uns in tieferes Wasser zu verholen. Ruhiger war es zwar nicht, aber es fühlte sich sicherer an. Draußen vor der Bucht "hinkten bucklige Riesen vorbei". Ab mittags wurde es ruhiger und wir wagten den Ausbruch aus der Legerwall-Mausefalle. Eine zwei Meter hohe Dünung katapultierte uns in die Bucht von Fornells, die durch den flaschenhalsartigen Zugang bestens geschützt war. Endlich RUHE! Zwei Tage Ankern, Schwimmen. Schlauchbooten und Schlafen.

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Do

26

Mai

2011

Ciutadella, Menorca

Doch, es gibt Internet in Spanien. Auf dem Papier alles super. Oft aber nur Versprechungen, die enttäuschen. Naja, jetzt gehts gerade mal wieder. Gestern sind wir nach Menorca rüber. Anfangs motoren, wie gewohnt. Recht hohe alte Dünung. Später können wir wieder mal richtig segeln (6,5 kn), dem neuen Großsegel seis gedankt. Ciutadella gefällt uns ausnehmend gut. Saubere Gässchen mit dem richtigen Ausmaß an Tourismus. Maurischer Einschlag, Kathedrale auf einer alten Moschee aufgebaut ... Wir wollen noch einen Tag dranhängen. Wir suchen noch unser rechtes Maß an Reisegeschwindigkeit. Es gibt so viel zu sehen, es passiert so viel - schließlich sind wir nicht auf der Flucht. Wir vermissen das gewohnte Französisch. Spanisch wird weder in Barcelona noch auf den Balearen gesprochen, alle haben was Eigenes. Menorcas Nordküste ist voller kleiner Calas (Buchten). Durch einige von ihnen wollen wir uns in den nächsten Tagen durchankern auf dem Weg nach Mahon, der Hauptstadt im Osten.

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Do

26

Mai

2011

Formentor

Die Bucht von Sa Calobra war ein Traum aus dem Reiseprospekt! Ankern auf 4m Sandboden, alles voller Fische, schwimmen an den Strand, imposante Felsen links und rechts... Ab mittags kommen dann SCHWÄRME von Touristen mit Bussen und Fähren und wir flüchten entzückt über unser Timing. Mehr oder weniger zufällig landen wir abends in der Bucht von Formentor, hinter dem bösen Kap Formentor mit seinen vielen Winden (unsere sind jetzt auch dabei). Die Bucht ist unerwartet lauschig und bietet Raum zum Verweilen und Geniessen. Wir hängen einen zweiten Tag dran - Ankern ist einfach toll!

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Sa

21

Mai

2011

Mallorca

Unsere Überfahrt von Barcelona nach Port de Soller auf Mallorca war recht vielseitig: zunächst ruhig unter Motor, dann hoch am Wind mit Motorbegleitung. Höhepunkt war unsere Walsichtung! Zuerst ca. 100 m entfernt, später auf 50 m herankommend begleitete uns kurz ein riesiges, laut schnaufendes Exemplar, deutlich größer als unser Boot. Mit einem eleganten Buckel verschwand er schließlich wie in Zeitlupe. Nachts frischte der Wind ziemlich auf und es wurde ein wilder Ritt. Hoch aufspritzende Gischt, die vor dem Bug rot bzw. grün beleuchtet wurde. Darüber ein fast voller Mond. An Schlaf für die Freiwache war allerdings kaum zu denken. Man hatte Mühe, nicht aus dem Bett geschleudert zu werden. Belohnt wurden wir morgens mit einem grandiosen Sonnenaufgang. Die letzten Stunden schoß Rover unter gerefften Segeln mit bis zu 7,5 kn gen Malle. In Port de Soller ankern wir auf 6,5 m in einer einigermaßen geschützten Bucht. Die Schlauchboot-Shuttlefahrten gehen meistens nicht ohne nassen Hosenboden ab, das Dinghi ist für drei Personen schon etwas klein. Von Port de Soller geht eine uralte elektrische Straßenbahn "Ferrocarril" mit offenen Wagons in die Stadt Soller. Von dort aus sind wir heute mit einem ähnlich antiquierten Zug quer durch die Insel in die Hauptstadt Palma gefahren und sitzen hier in einem Café mit WLAN-Anschluss. Letze Nacht war die See recht rollig, alle haben wenig geschlafen, das Geräuschorchester ist beträchtlich. Aber morgen soll der Wind abnehmen und wir machen uns auf den Weg nach Alcudia im Osten von Mallorca. Ansonsten an Bord alles wohlauf und munter!

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Mo

16

Mai

2011

Barcelona Tag 2

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So

15

Mai

2011

Port Lligat

Dank kenntnisreicher Tipps finden wir die Bucht von Port Lligat und können in einem fast leeren Mooringfeld festmachen. Sofort Schlauchboot aufgeblasen und ran an den Strand. Hier befindet sich das "Wohnhaus" von Salvatore Dali, traumhaft gelegen und genial künstlerisch verspielt angelegt. Zu Fuß über den Hügel kommen wir nach Cadaques, einem idylischen Städtchen, das seinen Charme auch durch denTourismus nicht verloren hat. Wir profitieren deutlich von der Tatsache, dass noch Vorsaison ist: Liegeplätze sind frei, schöne Orte noch nicht überlaufen, Preise teilweise noch niedriger.

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So

15

Mai

2011

Barcelona

Barcelona zieht uns die Socken aus! So eine bunte quirlige Stadt hab ich selten erlebt. Bei strahlend blauem Himmel und idealen Temperaturen ziehen wir größer werdende Kreise um unseren schönen Liegeplatz im Port Vell, eine Steinwurfweite von den Ramblas, den Touri-Flaniermeilen entfernt. Im Hafen selbst internationales Seglervolk, teilweise mit Blumenkästen am Steg - offenbar liegen viele hier als Dauerlösung. Pläne werden formuliert zum Kennenlernen der Stadt Gaudis, Miros, Picassos und Columbus(u.v.a.m.) Uns gehts hier gut - während im Löwengolf der nächste Mistral tobt ....

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Do

12

Mai

2011

12.05.2011

Wir sind in Spanien! Das heißt, eigentlich in Katalonien - völlig andere Sprache. Wir wollten gestern noch ums Cap Ceber, aber der zunehmende Wind  direkt auf die Nase überzeugte uns, dass es intelligenter wäre, mit schönem Amwindkurs nach LLanca abzulaufen. Rover segelt besser als jemals vermutet - ich glaube, dass dies im Wesentlichen auf das Konto  des neuen Grosssegels geht! Spanien  überzeugt schnell mit neuer Marina, saubersten Anlagen und billiger als Frankreich. Böse Falle: freies WLAN! Frei schon, aber so quälend langsam und brüchig, dass wir alle drei nach einer Stunde schimpfend aufgeben. Zurzeit arbeite ich wieder mit Handy als Modem. Dafürhaben wir es  geschafft, das AIS zum Arbeiten zu bewegen (falsche Baudrate ...). Es lebe die Technik. Dabei wollten wir segeln. Wir hatten bisher meistens guten Wind. Franz hält das schon für normal. Samstag soll wieder Mistral kommen, vielleicht sind wir dann schon um die Ecke in Barcelona.

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Mo

09

Mai

2011

09.05.2011

Ein Ruhetag in Cap d'Agde musste sein. Verschiedene (vergebliche) Reparaturarbeiten und Besuch von Sabina und Stefan (SY Samira) standen auf dem Programm. Auch war das Wetter nicht so prall. Heute gings dann weiter nach Gruissan, wieder ohne Motorhilfe möglich. Die Ostwindlage scheint sich aber abzuflachen. Gruissan besteht aus einem künstlichen Marina-Dorf mit 1300 Booten, das zurzeit noch ziemlich tot und langweilig wirkt (lauter gleiche Plastikboote). Gleich dahinter das alte Dorf, verwinkelt und kleine  Gässchen und Cafes und Eingeborene, die mt großem Ernst Boule spielen. Es ist nur zu deutlich, dass noch Vorsaison herrscht, was viele Vorteile bringt. Kosten pro Nacht liegen bei ca. 33 EUR.

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Sa

07

Mai

2011

07.05.2011

Gestern von Saintes Maries de la  Mer nach Sete: Südost 5 bis 6 ... ich wußte gar nicht, dass Rover tatsächlich sooo segeln kann: wir haben am GPS Spitzenwerte beim Ablaufen von den Wellen von über 9 kn gesehen! Wellen vielleicht 1 bis 1,5 m. Das machte Laune! Wir waren danach so müde, dass wir von Sete kaum was  gesehen haben. Der Hafen verwöhnt seine Gäste nicht gerade mit Dienstleistungen. Heute morgen dann weiter nach Cap d'Agde. Wellen leicht höher, Wind Südost 4 bis 5: Rover ging wieder ab wie Schmidts Katze. Seebeine sind aber noch in Arbeit (beimSkipper). Cap d'Agde ist ein Mega-Touridorf aus der Retorte mit 1400 Booten - aber versucht mal, eine Briefmarke zu kaufen ...

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Do

05

Mai

2011

05.05.2011

Heute wurde es ernst. Wir sind von dem schon fast zum Heimathafen gewordenen Port Napoleon los. Wind erst nix, später Südost 4, also Backstagenbrise. Teilweise Schmetterling. Meistens Autopilot. Speed 4 bis 6 Knoten. Hatten  wir für heute gar nicht erwartet. Richtiges Segeln! Abends nach 33 Meilen nach Saintes Maries de la Mer rein. Rückwärts in ostseemäßige Box mit Pfählen (zur Info: 33,90 EUR für 12 m). Allerbest. Der Ort entsetzt mit unmäßigem Touristenschnickschnack. Gutes Essen gibts aber an Bord!

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Mi

04

Mai

2011

04.05.2011

Heute Ausflug mit dem Bus nach Arles, wo man den Mistral kaum spürt. Die schöne Altstadt hat jeden französischen Flair, den man sich nur wünschen kann. Letzte Einkäufe - morgen wollen wir los. Wird auch Zeit.

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Di

03

Mai

2011

03.05.2011

Port Napoleon hält uns fest. Ist ja auch ein angenehmes Plätzchen. Marysol ist los Richtung Osten - viel Wind und Welle... Vielleicht war unsere Entscheidung, den Gegenwind  (Richtung Westen) abzuwarten, doch richtig. Außerdem gibt es immer noch viel  zu tun an Bord. Heute unter anderem: Kartenplotter im Cockpit installieren (funktioniert) samt AIS (funktioniert nicht).

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Mo

02

Mai

2011

Fort Napoleon

Franz wird in das präzise Baguetteschneiden eingewiesen
Franz wird in das präzise Baguetteschneiden eingewiesen

Die Segel sind dran, Deck ist geschrubbt, Luken gemalt,  Stauräume seefest verrammelt, Schokoladenvorräte ergänzt, 300 l Diesel und 500 l  Wasser gebunkert: nun soll es losgehen. Aber was zeigt uns die Wettervorhersage: Windstärke 4 bis 5 genau gegenan in Richtung auf Saintes  Marie de la Mer. Vielleicht sollen  wir noch etwas Entschleunigung üben...

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So

01

Mai

2011

Wir sind wieder da!

Nach einigen Tagen Arbeit sind wir wieder am Start!

Details folgen - die Internetverbindung ist megaschlecht...

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Di

22

Mär

2011

Urlaub???

... von wegen!

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Do

17

Mär

2011

Frühjahrsintermezzo

Zweiter Arbeitsaufenthalt in Port Napoleon: Transport von einer Wohnmobilladung voller Ausrüstung und Verpflegung. Zwei Tage regnet es nonstop. Dann wirds trocken und unser geliebter Mistral kommt zurück... Wir versuchen, jeden Tag ein Stück der to-do-Liste abzuarbeiten. Unter anderem Einbau der überholten Seewasserpumpe, neue AGM-Batterien, Montage der Rettungsinsel an den Heckkorb, Montage einer Rollanlage für die Fock und Farbe am Unter- und Überwasserschiff.

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Ende Archiv 2011

Impressionen